AUSTRIAN Rauchen aufzuhören!








Rauchen kostet Geld und viel Lebenszeit. Wer rechtzeitig aufhört, bekommt bis zu zehn Jahre geschenkt, zeigt eine aktuelle Übersichtsstudie. Doch die Glimmstängel für immer zu verbannen, ist leichter gesagt als getan. Dabei kann die Rauchabstinenz auf ganz unterschiedliche Weise gelingen.
Manche legen den Glimmstängel von heute auf morgen aus der Hand, andere versuchen, sich das Rauchen nach und nach abzugewöhnen. Derinzwischen verstorbene Nichtraucher-Aktivist Allen Carr half mit seinem Bestseller "Endlich Nichtraucher" einigen Qualmern beim Aufhören. Aber auch Hypnotiseure und Akupunkteure versprechen, das Entzugsleiden erträglich zu machen.
Die meisten Menschen starten den Rauchstopp ohne Hilfe: Laut dem Eurobarometer 2012 versuchen 66 Prozent der Raucher, allein von den Zigaretten loszukommen. Dies gelingt ihnen allerdings nur selten beim ersten Versuch. "Der Wille zum Aufhören ist dennoch die entscheidende Grundvoraussetzung", sagt Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). "Ohne ihn nutzt auch kein Hilfsmittel."
Derzeit rauchen laut Eurobarometer etwa 30 Prozent der Deutschen. 47 Prozent der 15- bis 24-Jährigen haben schon einmal versucht, das Rauchen aufzugeben. In der Gruppe der 40- bis 54-Jährigen waren es 66 Prozent. Rauchen kann körperlich und seelisch abhängig machen. Daher empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) in einer Leitlinie für einen sicheren Rauchstopp, Methoden zur psychologischen und physiologischen Entwöhnung zu kombinieren.
SPIEGEL ONLINE stellt die vier bekanntesten Wege der Rauchentwöhnung vor und erklärt, wie sie funktionieren.
Allein aufhören - Die Vorbereitung macht's
Wer aufhört zu rauchen, kämpft mit Entzugserscheinungen wie Unruhe, Reizbarkeit und Unwohlsein. "Deshalb muss man sich auf das Aufhören vorbereiten", sagt Pötschke-Langer. In den ersten Stunden des Entzugs attackieren Durst und Hunger den Körper. "Für den ersten Tag ohne Zigarette sollte man deshalb frisches Obst einkaufen." Auch zuckerfreie Kaugummis, Tee und Wasser helfen über die ersten Entzugserscheinungen hinweg.
"Überlegen Sie sich, bevor Sie aufhören, was Sie anstatt des Rauchens tun wollen, und meiden Sie in den ersten zwei Wochen Situationen, die Sie leicht in Versuchung bringen", rät die Expertin. Es helfe, ein Datum für den Ausstieg festzulegen und alle Rauchutensilien wegzuwerfen. Auch Beschäftigung - etwa durch Sport - sei eine gute Methode, um sich vom Entzug abzulenken. Das DKFZ hat zehn Tipps zusammengestellt, die beim Aufhören helfen.
Wie schwer der Entzug fällt, hängt auch vom Grad der körperlichen und psychischen Abhängigkeit ab. Der international anerkannte Fagerström-Test verrät den Schweregrad der Abhängigkeit. Ohne Hilfe gelingen laut Pötschke-Langer nur etwa drei bis sechs Prozent der Aufhörversuche.
Mit kurzzeitigen Rückfällen sollten Ex-Raucher entspannt umgehen. "Geben Sie Ihr Ziel nicht auf, sondern machen Sie direkt mit dem Nichtrauchen weiter", empfiehlt die Expertin.